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(K)ein Raum für Romantik?!

Am 27.05. war es mal wieder soweit- Zeit für eine Exkursion in die Hauptstadt.

Wir, die Klasse 9/3, Frau Krieg und Frau Lembke wollten mit uns 2000 Jahre Geschichte im Deutschlandmuseum betrachten, um die Epoche der Romantik im Zusammenhang der historischen Einflüsse zu begreifen.

Der Parcour führte zunächst durch germanische Wälder, die bereits die Römer beeindruckt haben mussten und die in vielen Gedichten der Romantik als Motiv vorkommen. Anschließend ging es durch das Frühmittelalter mit der Kaiserkrönung Karls und im nächsten Raum wartete das Hochmittelalter, in welchem die Schüler ein Minnegedicht kreieren und sich im Spätmittelalter an der nachgebildeten Buchpresse ein Lesezeichen erstellen konnten.

Der Einfluss sowie die Reformation der Kirche wurden im nächsten Raum veranschaulicht und schon folgte der 30jährige Krieg und die Epoche des Barock mit den Motiven momento mori und carpe diem.

Im nächsten Raum flüsterte eine Stimme: „Habe Mut dich deines eigenen Verstandes zu bedienen…“ und Gemälde mit Abbildungen von Kant, Wieland und Goethe hingen an der Wand. Die Aufklärung und die Weimarer Klassik waren beschritten und ehe man es sich versah, fand man sich vor den Barrikaden der Märzrevolution von 1848 wieder. Wo war denn nun die Epoche der Romantik abgeblieben? Doch die Schülerinnen und Schüler sahen nicht zurück, strebten wie im Sog der Zeit weiter und schon befanden wir uns im deutschen Kaiserreich und der Erste Weltkrieg wurde visuell und akustisch eingängig dargestellt: mit Schützengräben, Gasmasken, Observierungsfernrohren, Feldtelefonen und Munitionskisten.

Kurze Verschnaufpause in den Goldenen Zwanzigern mit Grammophon und Berliner Tanzveranstaltungen, wie wir sie aus Babylon Berlin kennen und schon schob man sich durch das nächste grauenvolle Kapitel deutscher Geschichte: den Nationalsozialismus, der durch den-Arm-nach-oben-reckende Schattenrisse und Wehrmachthelme etwas plakativ dargestellt war.

Die Ruine, in der man sich anschließend befand und der Ausblick auf die totale Zerstörung machten betroffen und erinnern daran, dass wir uns gerade wieder in unmittelbarer Gefahr eines Krieges in Deutschland befinden.

Bei der anschließenden Teilung Deutschlands sah man, wie Steine vor ein Fenster gemauert wurden und sich die zwei Staaten unterschiedlich entwickelten: die BRD einerseits mit dem Wirtschaftsaufschwung, aber auch mit Terroranschlägen durch die RAF und die DDR andererseits mit der Idee eines friedlichen Staates, der dabei aber seine eigenen Bürger ausspionierte.

Dann stieg man in eine U-Bahn ein und fand sich ruckzuck im wiedervereinigten Deutschland wieder. In der Bahn konnte man Filme von Politikern sehen, die sich die Einheit Deutschlands auf ihre Fahnen geschrieben hatten und von Friedenszeiten sprachen.

Nach dieser schwindelerregenden Zeitreise fuhren wir mit dem Zug zurück in unser beschauliches Eberswalde und sind nun froh, dass wir die Epoche der Romantik mit all ihren Facetten der Schönheit und des Innehaltens in aller Ruhe erforschen können.

Bericht und Fotos (5): Frau Lembke

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