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Am I the one and only holy?

„Hier bin ich Mensch, hier darf ich sein“. Dies ist ein berühmtes Zitat aus dem Drama „Faust“ von Johann Wolfgang von Goethe. Am 17.06.2024 wird uns, den Klassen 11JA und 12BG der Oberbarnimschulen, durch die Uckermärkischen Bühnen Schwedt der altbekannte Klassiker in „geraffter“ Form näher gebracht. Erzählt wird die Geschichte vom lebensälteren Dr. Faust, der einen Pakt mit dem Teufel eingeht und mit ihm durch die Welt reist. Auf der Reise wird Faust verjüngt und ihm das lustvolle Leben gezeigt. Dies bringt ihn zum jungen Gretchen. Es folgen Liebe, Sex und Laster. Folgen auch Verantwortung und Rettung? Das 45-minütige „Klassenzimmerstück“ beginnt um 9:00 Uhr im Roten Salon.

Ein Schauspieler (Mateusz Grabowski) und ein Theaterpädagoge (Franz Kießling) haben es unter Einbeziehung eines Bildschirms geschafft, den Klassiker auf einzigartige Weise darzustellen. Dabei werden nicht nur die eigentlichen Themen des Werkes, menschliche Erkenntnissuche, Religion, Liebe, sondern auch die Wirkung der modernen Medien auf uns Menschen in der heutigen Zeit behandelt. Viele Schüler*innen fürchteten, dass es sich um ein schwer verständliches Theaterstück handeln könnte, doch die Inszenierung zeigt sich rundum angepasst an das jugendliche Publikum. Der Teufel Mephisto ist beispielsweise mittels Siri-Stimme dargestellt, der aufgrund seines frauenfeindlichen Textes viel diskutierte Song „Layla“ zieht sich wie ein roter Faden durch das Stück.

Die schauspielerische Leistung von Mateusz Grabowski ist fraglos überragend. Er verkörpert seine Rolle restlos überzeugend. Großes Lob dafür! Das anschließende Gespräch wird von Franz Kießling sehr kompetent, aber auch sympathisch und locker geführt. Alle offenen Fragen können geklärt werden.

Abschließend möchten wir jeder interessierten Person „Faust gerafft“ wärmstens empfehlen. Mateusz Grabowski und Franz Kießling ist es gelungen, ein schwieriges Werk ins Hier und Jetzt zu holen und dabei weder Spaß noch Emotionen auszuklammern.

Eine Mitverantwortung für Gretchens schwierige Lebenslage trägt Faust, so urteilen die Schüler*innen. Und eine Rettung Fausts erfolgt nicht. Überheblich torkelt er hinaus: „I’m the one and only holy“ grölend… Eine menschliche Tragödie. Bleibt zu hoffen: So ist er nicht per se der Mensch, so sollte er nicht sein.

Dieser Text ist eine „Kollektivarbeit“ der Klasse 11 JA, leicht überarbeitet durch Ulla Steuber

Fotos (6): Frau Steuber

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