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Feucht-fröhlich ist der Harz

Weit im Westen, über dem Atlantik, sammelt sich im Sommer viel verdunstetes Wasser. Das bleibt dort aber nicht, sondern wird über die Erdanziehungskraft und Rotation unseres faszinierenden Planeten in Richtung Osten befördert. Die feuchte Luft würde bis in die vorderasiatische Steppe durchgepustet werden, wenn sie nicht an einem berühmten niedersächsischen Berg, dem Brocken, hängenbleiben, abkühlen und ausregnen würde.

In diese Region führte uns, damit sind die Klassen 8a, 8b und 8/2 gemeint, unsere Klassenfahrt zum Schuljahresende. Vom über 30 Grad heißen Eberswalde bewegte sich unser Reisebus in höhere Lagen, was schnell durch einen Temperatursturz auf überschaubare 10 Grad und hereinbrechenden Platzregen verdeutlicht wurde.

Angekommen in unserer Jugendherberge stand nach dem Beziehen der Zimmer ein erster Ausflug in die Stadt St. Andreasberg an. Der Hinweg verlief schnell, komfortabel und bergab, Regenschirme und -ponchos konnten erfolgreich auf ihre Funktion geprüft werden und die Höhenluft war wirklich angenehm. Der Rückweg hatte es jedoch in sich. Mit Verpflegung beladenen Rucksäcken mussten Steigungen zurückgelegt werden, die Fahrer bei der Tour de France vermutlich zum Absteigen gezwungen hätten. Die flachlandsozialisierten Jugendlichen erreichten schließlich wieder die Herberge, mussten ihren geomorphologischen, kulturellen und klimatischen Mehrfachschock jedoch erst einmal beim Abendessen verdauen.

Am nächsten Tag stand dann auch gleich die erste Aktivität an: Klettern im Hochseilgarten. Trotz strömenden Dauerregens wurde begeistert in schwindelerregender Höhe geklettert, gerutscht und auch mal durchgehangen.

Der Mittwoch war besonders. Nur 20 Prozent Regenwahrscheinlichkeit und Gerüchte über stellenweise blauen Himmel, motivierten uns für unsere Mountainbiketour, welche durch Wälder, Wiesen und Schotterwege verlief. Profis schafften es, die Schaltungen auch an kniffligen Steigungen zu beherrschen und pumpten sich die Milchsäure mit hoher Trittfrequenz in die Waden. Nur ein kurzer Schauer kühlte uns ab, ansonsten blieben wir trocken.

Am Donnerstag war wettertechnisch wieder alles wie immer. Regenfälle begleiteten uns auf unserem Weg in den Bergwerksstollen in St. Andreasberg, welcher im 16. Jahrhundert entstand und die Geschichte des Ortes maßgeblich geprägt hat. Vor allem Silber wurde hunderte Meter unter Tage und unter härtesten Bedingungen abgebaut. Unsere Schülerinnen und Schüler waren sichtlich beeindruckt, während sie durch enge Schächte, vorbei an großen Wasserrädern und alten Bergbauwerkzeugen geführt wurden.

Die Abende verbrachten wir beim Fußballgucken im Kinosaal oder auf den Sportanlagen um die Jugendherberge.

Insgesamt hatten wir eine tolle Zeit, die wir uns nicht vom Dauerregen vermiesen ließen. Der Harz ist eine wirklich schöne Gegend, welche bei Nässe und Nebel einen ganz eigenen Charme entwickelt.

Ein großer Dank gilt abschließend dem Herbergskoch, welcher uns mit vielfältigen und wirklich leckeren Mahlzeiten versorgte.

Bericht und Fotos (12): Herr Sbresny

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