Während des praktischen WAT-Unterrichts wurde von der OBS-Klasse 10/2 die Idee entwickelt, ein Schachbrettspiel herzustellen. Diese Idee kam aus der Klasse selbst.
Als ersten Schritt recherchierten wir im Internet, wie die traditionellen Schachbretter und deren Figuren aussehen. Danach erfolgte ein Brainstorming darüber, wie wir der Tradition folgen und trotzdem etwas Besonderes anfertigen können.
Wir sammelten Ideen zu den Materialien, die uns zur Verfügung standen. Die Kriterien waren: welches Material ist schon vorhanden und welches muss möglichst kostengünstig dazu gekauft werden. Wir hatten Holz/Holzreste, Ton, Acrylfarben und eine Sperrholzplatte. Mehr nicht. Trotzdem verfolgten wir in der Kommunikation die Idee weiter und gaben nicht auf. Dabei kristallisierte sich als erstes heraus, dass wir den Ton nutzen können, um quadratische Keramikkacheln herzustellen, farblich zu glasieren und diese dann auf die Holzplatte zu kleben. Die Figuren sollten aus den vorhandenen alten Stäben eines Holztreppengeländers entstehen und dann farblich gestaltet werden. Wir kauften dazu: Kleber, Keramikglasuren, Silikon und Epoxidharz. Es entstanden 2 Gruppen. Die einen wollten sich mit dem Herstellen des Spielbrettes und der Keramikplatten beschäftigen und die anderen sahen ihr Interesse bei der Anfertigung der Schachfiguren. Mit beiden Gruppen wurden die nachfolgenden Arbeitsschritte geplant und besprochen.
Die Schachbrettgruppe fertigte im ersten Schritt verschiedene Skizzen an. Wie sollte das Spielfeld aussehen? Es ging darum, wie der äußere Bereich neben dem eigentlichen Spielfeld aussehen könnte? Gibt es weitere Gestaltungsideen? Diese Ideen wurden jedoch verworfen, weil es keine entsprechende Holzplatte gab. Als nächstes wurden dann quadratische Pappschablonen angefertigt. Danach wurden aus dem vorbereiteten ausgewalzten Ton mit Hilfe der Schablonen die Kacheln herausgeschnitten und anschließend getrocknet. Es stellte sich heraus, dass die einheitliche Stärke der Platten nicht beachtet worden war. Somit erfolgte eine erste Nachproduktion. Die zweite Nachproduktion musste nach dem Schrühbrand vorgenommen werden, denn bei einigen Kacheln wölbten sich die Ecken nach oben. Ein Lernprozess, der dazu führte, dass bei dem Nachproduzieren mehr Sorgfalt entstand. Am Ende dieser Prozesse wurden die Kacheln glasiert und nochmals gebrannt. Anschließend wurden die Platten auf die Holzplatte geklebt und diese dann zugeschnitten. Damit erreichten wir eine genaue Kantenbündigkeit. Im Anschluss daran wurden Eckleisten zugeschnitten und montiert. Um ein Auslaufen des Epoxidharzes, der uns eine glatte und schöne Spielfläche liefern sollte, zu garantieren, wurde Silikon an den Innenseiten der Leisten und den Eckübergängen eingebracht. Nun musste berechnet werden, wieviel Epoxid wir benötigten. Die Berechnung musste sehr korrekt sein, um ein zu wenig oder zu viel auszuschließen. Die Kosten waren ein weiterer Fakt, dass dies sehr genau sein musste. Es wurden 2,5 l benötigt, so die Berechnung. Die Spannung war dann beim Gießen sehr groß. Jedoch, alles verlief gut, so wie geplant. Es entstand eine schöne glatte Fläche, das flüssige Harz lief nur minimal aus. Alle waren zufrieden mit dem Ergebnis.
Während die einen das Schachspielbrett herstellten, fertigten die anderen die Schachspielfiguren her. Hier bestand die Kniffligkeit darin, aus den Stäben gleichaussehende Abschnitte für die Einzelfiguren herauszufinden. Die Charaktere würden abstrahiert sein, das gab schon das Material vor und so wurde viel darüber diskutiert, ob die Figuren von den zukünftigen Spielenden erkannt werden würden. Die einzelnen Abschnitte wurden auf den Stäben festgelegt und herausgesägt. Die Grade wurden abgeschliffen und dann erfolgte die farbliche Gestaltung. Hier wurde die Erfahrung gesammelt, dass ein mehrmaliges Auftragen der Farben notwendig war. Geduld war nun auch in der Gruppe eine Erfahrung. Das Holz hätte eine Vorgrundierung benötigt, eine weitere Erfahrung. Am Ende entstand die Idee, um die Charaktere der Spielfiguren besonders zu unterstreichen, sie mit Goldfarbe zu designen. Das gab allen Figuren etwas Einmaliges.
Als Fazit kann gesagt werden, dass ein schönes Produkt für die Allgemeinheit der Schule entstanden ist.
Bericht und Fotos (2): Frau Brämer-Klingberg