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Explosiv, modern und verstörend, dies sind die Adjektive, welche die Schüler*innen für die Schwedter Woyzeck-Inszenierung des Regisseurs Tilo Esche am passendsten finden. Im Rahmen einer schulischen Veranstaltung besuchen beide Abiturklassen der Oberbarnimschulen am 11.10.2024 die Inszenierung des Dramenfragments „Woyzeck“, welche von den Uckermärkischen Bühnen gezeigt wird.

Das Bühnenstück handelt von einem einfachen Soldaten namens Woyzeck, der aus dem Krieg zurückkehrt ist und unter posttraumatischen Belastungsstörungen leidet. Da er nicht viel verdient und für seine Freundin und sein uneheliches Kind sorgen muss, geht er mehren Arbeiten parallel nach. Zudem nimmt er gegen Geld an einem Experiment teil und wird als Wissenschaftsobjekt stets schikaniert. Im Verlauf des Stückes kämpft Woyzeck mehr und mehr mit gesundheitlichen Problemen, die auch psychischer Art sind. Als er schließlich erfährt, dass seine Freundin ihn mit dem Tambourmajor betrügt, bricht seine Welt zusammen.

Die Uckermärkischen Bühnen stellen in vielerlei Hinsicht Bezüge zu Themen der heutigen Zeit her und lassen die Zuschauer*innen nachdenklich werden. Es geht um Zwischenmenschliches, Drogenmissbrauch, Sexualisierung, Abtreibung und posttraumatische Belastungsstörungen. Zu erkennen sind auch Bezugnahmen auf den Nationalsozialismus in der Figur des Doktors. Sieben Schauspieler*innen sowie Bühnenbild und Lichttechnik scha^en es innerhalb von 90 Minuten beim Publikum eine Achterbahn der Gefühle auszulösen. Die schauspielerische Leistung ist grandios, Mimik und Gestik überzeugen zu jeder Zeit.

Die Inszenierung ist allerdings nicht nur unterhaltend, sondern auch verstörend. Es gelingt den Uckermärkischen Bühnen das Dramenfragment Büchners neu aufleben zu lassen und wichtige gegenwärtige Themen sowie zwischenmenschliche Beziehungen tiefergehend zu beleuchten. Diese Inszenierung verlangt definitiv starke Nerven, ist nichtsdestotrotz auf jeden Fall einen Besuch wert. (Text: Annabelle Müller und Ben Kaplick, leicht überarbeitet durch Ulla Steuber)

Foto: Frau Steuber

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