OBS Logo b

Exkursion zum Deutschen Dom in Berlin – Klasse 11 JA und 12 BG

28.11.2024

„Die Parlamentshistorische Ausstellung des Deutschen Bundestags im Deutschen Dom zeigt die historische Entwicklung des Parlamentarismus in Deutschland. Sie widmet sich vorrangig jenen Epochen, in denen die wesentlichen Grundlagen für die politische Ordnung der Bundesrepublik Deutschland gelegt worden sind.“[1]

Bericht zur Exkursion zum Deutscher Dom
Ben Moreike 12BG

Wir, die Klasse 12BG der Oberbarnimschulen, haben gemeinsam mit der 11BG am 28. November eine Exkursion nach Berlin zum Deutschen Dom unternommen, denn dort befindet sich zurzeit eine Ausstellung zur Entstehung der Demokratie und des Parlamentarismus in Deutschland.

Nachdem wir mit der Bahn unser Ziel erreicht hatten wurden wir im Dom von unserem Guide, einer Mitarbeiterin der Ausstellung, in Empfang genommen. Jacken und Taschen wurden abgegeben und schon ging es los zum ersten Teil der Ausstellung. Auf dem Weg dorthin wurden uns bereits erste Informationen zum Dom und dessen historische Bedeutung gegeben. Der Dom am Gendarmenmarkt wurde vom Preußenkönig Friedrich dem Großen in Auftrag gegeben, von 1780 bis 1785 an die Deutsche Kirche angebaut und beherbergt seit 2002 die Parlamentshistorische Ausstellung vom Bundestag.

Zeitlich setzt die Ausstellung 1871 mit der Gründung des deutschen Kaiserreichs ein und somit mit der Entstehung eines einheitlichen deutschen Staates. Während der Führung wurden wir über die politischen Machtverhältnisse, die Parteiensysteme, welche sich damals eher nach gesellschaftlichen Gruppen (Arbeiter, Nationalisten, Katholiken, Bürgertum), statt nach einer sozial gemischten Wählerschaft orientierten, dem Wahlsystem sowie der Arbeitsweise des Parlaments informiert. Zudem erhielten wir viel Zusatz- und Kontextwissen, welches essenziell für das Verständnis der derzeitigen politischen und gesellschaftlichen Umstände ist. So ist zum Beispiel die aufblühende Industrielle Revolution in Deutschland ausschlaggebend für zunehmende Spannungen zwischen Arbeitern und bürgerlichen Fabrikanten, was wiederum viele politische Entscheidungen beeinflusst hat. Man sieht ein Ereignis reichte um eine Kettenreaktion von darauffolgenden Handlungen in Gang zu setzten, welche ebenfalls die gleiche Reaktion hervorrufen.

Wahrscheinlich könnte eine ganze Exkursion nur auf dieses Thema ausgelegt sein, doch wir hatten nur einen begrenzten zeitlichen Rahmen und mussten daher zum nächsten Ausstellungsteil weiter. Dieser befasste sich mit der Weimarer Republik, dem politischen System darin, aber vor allem auch mit den Schwierigkeiten, welchen die junge Republik entgegentreten musste. Die extrem hohe Schuldenlast durch den Versailler Vertrag, Hyperinflation, Weltwirtschaftskrise, Putschversuche durch Militärs sowie gesellschaftliche Konflikte. Die Straßenschlachten zwischen radikalen Linken und nationalistischen Freikorps, politische Morde, wie auch die Erhebung des Nationalsozialismus belasteten die innere Stabilität des Landes. Die Situation scheint noch verworrener als im Kaiserreich und mit der Reichstagswahl 1933, bei der die NSDAP zur stärksten Kraft und Adolf Hitler zum Reichskanzler wird, gingen wir zum letzten Teil der Führung, der Auflösung der Demokratie mit der Reichstagsbrandverordnung über.

Anschließend endete der geführte Rundgang für uns. Nun hatte jeder Zeit sich die Ausstellungsteile nach eigenem Interesse zu erschließen. Die meisten besuchten dabei zuerst den Bereich über die Zeit von 1933 bis 1945 und des NS-Regimes und die anschließende Teilungszeit im Nachkriegsdeutschland. Der letzte Teil der Ausstellung befasste sich mit der friedlichen Revolution 1998 und der darauffolgenden deutschen Wiedervereinigung 1990. Leider war die Zeit relativ knapp für diese ganzen Themenbereiche, weshalb ein tieferes Eindringen in die Thematik, wie bei der Führung kaum möglich war.

Bevor unser Tag in Berlin jedoch zu Ende ging stand noch ein Ereignis an. Im Deutschen Dom befindet sich nämlich der Plenarsaal des Bundestages in Miniaturausführung mit farblich gekennzeichneten Parteisitzen im Halbkreis, Rednerpult, Sitz des Bundestagspräsidenten und der Regierungssitze. Auch der Bundestagsadler sowie zwei Fahnenmasten mit der deutschen und europäischen Fahne durften nicht fehlen. Und genau dort war für uns ein Rollenspiel geplant, in welchem wir eine Bundestagsdebatte nachspielen sollten. Dafür erhielten wir zuerst einige Informationen zur Arbeitsweise des Bundestages, den Verlauf der Gesetzgebung, aber auch zu den Verhaltensweisen, die von den Abgeordneten bei Debatten eingehalten werden müssen. Dazu zählt zum Beispiel, dass sich beim Eintritt des Bundestagspräsidenten alle Abgeordneten erheben müssen, kein Redebeitrag beginnen darf ohne den Präsidenten zu Begrüßen oder dass man für Fragen an den Redner aufstehen muss.

Anschließend wurden wir in Regierungsgruppe und Opposition aufgeteilt und erhielten unser Thema zum Gesetzesentwurf: Führerschein mit 16. Die beiden Gruppen bekamen Zeit um Argumente zu sammeln, einen Redner zu bestimmen und ihren Redebeitrag vorzubereiten. Daraufhin begann das Rollenspiel, der Sitz des Bundestagspräsidenten und des Kanzlers wurde von Schauspielern belegt, die zum einen die jeweilige Rolle mit beeindruckender Genauigkeit spielten und zum anderen dabei die Plenarsitzung leiteten. Diese wurde in die Begrüßung durch Präsidenten, einer Rede des Kanzlers, den Redebeiträgen der Oppositions- und der Regierungsgruppe und abschließend der Abstimmung gegliedert. Es war für uns alle eine wirklich tolle Erfahrung, über die wir auch noch Tage danach gerne geredet haben und wahrscheinlich noch einige Zeit länger gerne in Erinnerung behalten werden.

Impressionen der Schülerinnen und Schüler

Weltkrieg und Verfassungswandel
Kim Lehmann 12BG

Letzte Woche besuchte ich mit meiner Klasse den Deutschen Dom in Berlin und nahmen dort an einer Führung teil, die die Geschichte des Parlamentarismus Deutschlands beleuchtete. Besonders faszinierend fand ich die Darstellung des politischen Wandels während und nach dem Ersten Weltkrieg. Mein Bericht behandelt die Entwicklungen dieser Zeit, die vom Krieg und dem Verfassungswandel geprägt waren.

Die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg war von tiefgreifenden sozialen und politischen Umbrüchen geprägt. Die Industrialisierung führte zu einer Stärkung der

Arbeiterbewegung, und 1912 wurde die SPD zur stärksten Fraktion im Reichstag. Doch mit dem Ausbruch des Krieges im Jahr 1914 einigten sich die Parteien auf einen „Burgfrieden“ und unterstützten die Kriegskredite. Der Reichstag verabschiedete zudem ein Ermächtigungsgesetz, das die Gesetzgebungskompetenz an den Bundesrat unter dem Reichskanzler übertrug, wodurch die Macht des Parlaments stark eingeschränkt wurde.

Trotz anfänglicher Einheit im Reichstag gab es erste Widerstände, etwa durch den

Sozialisten Karl Liebknecht, der als einziger Abgeordneter gegen weitere Kriegskredite stimmte. Währenddessen prägten wirtschaftliche Not und militärische Rückschläge die letzten Kriegsjahre. Der Reichstag versuchte 1917 mit einer „Friedensresolution“, den Krieg diplomatisch zu beenden, blieb jedoch erfolglos.

Erst 1918, als das Kaiserreich vor dem Zusammenbruch stand, drängten die

Mehrheitsparteien auf Reformen. Unter dem Druck des US-Präsidenten Woodrow

Wilson, der eine demokratische Regierung für Friedensverhandlungen forderte, wurde am 28. Oktober.1918 die Verfassung geändert. Der Reichskanzler war fortan auf das Vertrauen des Reichstags angewiesen, ein zentraler Schritt hin zu einem

parlamentarischen System. Doch die Reform kam zu spät, um die Monarchie zu retten.

Im November 1918 brachten Aufstände von kriegsmüden Matrosen und Arbeitern die Revolution nach Berlin. Am 9. November dankte Kaiser Wilhelm II. ab, und Philipp Scheidemann rief die Republik aus. Damit endete das deutsche Kaiserreich, und die Weimarer Republik begann.

Die Führung im Deutschen Dom hat mir gezeigt, wie tiefgreifend der Erste Weltkrieg die politische Landschaft Deutschlands veränderte. Der Verfassungswandel von 1918 markierte den Übergang von der Monarchie zur Demokratie, auch wenn die Weimarer Republik vor großen Herausforderungen stand. Die Ereignisse dieser Zeit sind ein wichtiges Kapitel der deutschen Geschichte, das die Grundlage für spätere Entwicklungen legte.

Die „Machtübernahme“ der Nationalsozialisten
Laura Wrensch 12BG

Während unseres Klassenausflugs in den Deutschen Dom in Berlin habe ich mich in der parlamentshistorischen Ausstellung mit der “Machtübernahme” der Nationalsozialisten beschäftigt. Dieser Zeitraum markiert den Übergang von der Weimarer Republik zur nationalsozialistischen Diktatur und zeigt die gezielte Aushebelung demokratischer Strukturen.

Am 30. Januar 1933 wurde Adolf Hitler von Reichspräsident Paul von Hindenburg zum Reichskanzler ernannt. Bereits wenige Tage später setzte die Reichsregierung eine Notverordnung durch, die die Presse- und Versammlungsfreiheit stark

einschränkte. Der Reichstagsbrand am 27. Februar 1933 diente den Nationalsozialisten als Vorwand, Grundrechte weiter außer Kraft zu setzen und politische Gegner zu verfolgen.

Die Wahlen am 5. März 1933 brachten der NSDAP keine absolute Mehrheit, doch das sogenannte “Ermächtigungsgesetz” vom 24. März 1933 übertrug der Regierung legislative Vollmachten und schaltete das Parlament aus. Damit war die Grundlage für die nationalsozialistische Diktatur geschaffen.

Die Ausstellung verdeutlicht, wie wichtig die Lehren aus dieser Zeit für das Grundgesetz der Bundesrepublik sind. Durch verankerte Grundrechte und die Gewaltenteilung sollen solche Machtkonzentrationen verhindert werden. Der Besuch hat mir gezeigt, wie schnell demokratische Systeme gefährdet sein können und wie wichtig es ist, diese aktiv zu schützen.

Die „Notverordnung“ (Artikel 48)
Nele Gerner 12BG

Besonders interessant fand ich persönlich, dass der Reichspräsident, in der Weimarer Republik, im Notfall unter einer sogenannte „Notverordnung“ (Artikel 48) regieren konnte. Dies wurde zunächst nur für echte Krisen angedacht, wie zum Beispiel bei Aufständen oder Wirtschaftskrisen. Der Aspekt, dass dies vom Kanzler ausgenutzt werden konnte, für andere Zwecke, die ihm einen Vorteil

verschaffen, wurde nicht beachtet. Es wurde einfach nicht in Erwägung gezogen, dass dies vom Kanzler ausgenutzt werden könnte. Mit diesem Gesetzt hatte der Kanzler also eine große Macht.

Im späteren Verlauf gab es allerdings eigne Kanzler die dieses Gesetz missbrauchten. Ein Beispiel dafür wäre Heinrich Brüning, der praktisch per Notverordnung, ohne parlamentarische Mehrheit versuchte zu regieren.

Diese Exkursion hat uns viele neue Erfahrungen gebracht, bei der wir viel lernen und mitnehmen konnten.

Die ,,Machtübernahme’’ der Nationalsozialisten
Faina Spangenberg 12BG

Im Deutschen Dom wird die Entwicklung der deutschen Demokratie anschaulich dargestellt. Ein besonders eindrucksvoller Teil der Ausstellung beschäftigt sich mit der ,,Machtübernahme’’ der Nationalsozialisten im Jahr 1933 und betrachtet die schrittweise Zerstörung der demokratischen Strukturen in der Weimarer Republik.

Bild1Zu sehen waren hierbei zwei Dokumente aus dem Reichsgesetzblatt von 1933. Zum einen die ,,Reichstagsbrandverordnung’’ vom 28.02.1933, welche wesentliche Grundrechte wie die Pressefreiheit, die Versammlungsfreiheit oder den Schutz vor willkürlicher Festnahme außer Kraft setzte. Das zweite Dokument zeigt das ,,Ermächtigungsgesetz’’ vom 24.04.1933. Dieses Gesetz ermöglichte Adolf Hitler legislative Vollmachten und machte das Parlament handlungsunfähig. Dies war entscheidend für die Errichtung der nationalistischen Diktatur.

Die Ausstellung zeigt, wie die Nationalsozialisten politische Unsicherheiten für sich genutzt haben. Der Reichstagsbrand war ein Vorwand, um die demokratische Ordnung systematisch zu zerstören und politische Gegner auszuschalten. Parteien wie die KPD und die SPD wurden gezielt angegriffen und politische Gegner willkürlich festgenommen.

Die Nationalsozialisten nutzen Gesetze und Gewalt, um ihre Macht auszubauen und so entstand eine Diktatur.Es ist wichtig, Grundrechte wie Freiheit und Gleichheit zu schützen, um eine Demokratie zu bewahren.

Friedliche Revolution von 1989
Mara Scheffler 12BG

Für mich ist die Friedliche Revolution von 1989 in der DDR eines der spannendsten Ereignisse in der deutschen Geschichte. Sie zeigt, wie Menschen durch Zusammenhalt und Mut ein starkes, aber ungerechtes System stürzen können und das ohne Gewalt. Was mich besonders beeindruckt, ist, dass es ganz normale Bürgerinnen und Bürger waren, die mit ihrem friedlichen Protest die Gesellschaft verändert haben.

Mich beeindruckt, dass sich die Menschen von der Gewalt und der Angst nicht haben aufhalten lassen. Sie haben gezeigt, dass man stark sein kann, wenn alle zusammenhalten. Die Montagsdemonstrationen in Leipzig stehen für mich für echten Mut. Unter diesen Bedingungen auf die Straße zu gehen, um für seine Überzeugungen einzustehen, muss unglaublich schwer gewesen sein.

Der Moment, als die Berliner Mauer am 9. November 1989 fiel, bewegt mich besonders. Menschen aus dem Osten und dem Westen fielen sich in die Arme und waren einfach glücklich. Das zeigt, wie sehr sie sich nach Freiheit und Einheit

gesehnt haben. Die Mauer war ein Symbol für Trennung und Unterdrückung. Als sie fiel, hat das gezeigt, dass auch scheinbar Unmögliches möglich ist. Aber was nehme ich daraus mit?

Die Friedliche Revolution zeigt mir, wie wichtig Freiheit und Demokratie sind. Oft wird einem erst klar, wie wertvoll diese Dinge sind, wenn man sie verliert. Die Menschen in der DDR haben bewiesen, dass man für diese Werte kämpfen muss und dabei auch ohne Gewalt Erfolg haben kann.

Dieses Ereignis inspiriert mich, weil es zeigt, dass Veränderung möglich ist, wenn man an etwas glaubt und zusammenarbeitet. Auch heute gibt es viele Ungerechtigkeiten auf der Welt. Die Friedliche Revolution verdeutlicht, dass

wir nicht einfach zusehen müssen, sondern aktiv etwas bewirken können. Sie zeigt, dass selbst eine Diktatur überwunden werden kann, wenn Menschen entschlossen handeln. Für mich ist sie der Beweis, dass Freiheit und Gerechtigkeit immer

ihren Platz in der Welt haben sollten und niemals als selbstverständlich angesehen werden dürfen.

Der Reichstagsbrand von 1933
Nick Hayn 12BG

Die Ausstellung im Deutschen Dom informiert auch über den Reichtagsbrand am 27. Februar 1933. kurz nach der Ernennung Adolf Hitler zum Reichskanzler brannte das Reichstagsgebäude, in dem das Parlament Takte. Niederländischer Anarchist namens Marinus van der Lubbe wurde vor Ort festgenommen und erklärte die Tat allein begangen zu haben, um die Arbeiter zum Widerstand gegen das NS-Regime aufzurufen.

Die Nationalsozialisten nutzten den Brand, jedoch als Propaganda. Sie behaupteten, es handelt sich um eine kommunistische Verschwörung. Hermann Göring. Ein enger vertrauter Hitlers verbreitete die Nachricht vom bevorstehenden „kommunistischen Aufstandsversuch“. Der vor verdiente den Nationalsozialisten als Vorwand, ihre Macht zu sichern und demokratische Rechte massiv einzuschränken. Der Besuch im deutschen Dom hat mir geholfen, ein besseres Verständnis für die Geschichte zu bekommen und die Bedeutung, solche eigenes für die heutige Zeit zu erkennen.

„Ich habe die Parteien aus dem Land hinausgefegt."
Nikita Häusler 12BG

Bild2Beim Besuch des Deutschen Doms (Berlin), genauer gesagt beim erkunden der 3. Etage, trifft man auf folgendes Zitat, welches strak zum Nachdenken anregt.

Das Zitat „Ich habe die Parteien aus dem Land hinausgefegt.“ stammt von Engelbert Dollfuß, dem österreichischen Bundeskanzler von 1932 bis 1934. Es steht symbolisch für seine Politik der Ausschaltung der parlamentarischen Demokratie und die Errichtung eines autoritären Regimes in Österreich, bekannt als der Ständestaat oder Austrofaschismus.

Nach dem Ersten Weltkrieg war Österreich von wirtschaftlichen Krisen und politischen Spannungen geprägt. Die politischen Lager, insbesondere die Sozialdemokraten und die Christlichsoziale Partei, standen sich feindlich gegenüber.

Als Dollfuß 1932 Kanzler wurde, regierte er zunächst mit einer Minderheitsregierung. 1933 nutzte er eine parlamentarische Krise, um das Parlament auszuschalten und seine Macht zu festigen.

In den folgenden Monaten verbot Dollfuß schrittweise alle politischen Parteien, beginnend mit der Kommunistischen Partei und später der Sozialdemokratischen Partei (SDAP) nach dem Bürgerkrieg im Februar 1934. Die einzige erlaubte

Organisation wurde die Vaterländische Front, die Dollfuß als Einheitspartei gründete. Mit der Rede vom „Hinausfegen" der Parteien betonte er, dass er keine politische Opposition mehr dulden würde.

Das Zitat verdeutlicht die Absicht von Dollfuß, die politische Vielfalt zu beseitigen und eine autoritäre Einparteienherrschaft zu errichten. Er rechtfertigte diesen Schritt mit dem Ziel, eine „harmonische" ständische Gesellschaft zu schaffen, die

angeblich keine Konflikte mehr zulassen sollte. Tatsächlich führte diese Politik zur Unterdrückung von Grundrechten und zur Verfolgung politischer Gegner.

Der autoritäre Kurs von Dollfuß endete nicht mit seiner Ermordung 1934, sondern wurde unter seinem Nachfolger Kurt Schuschnigg fortgesetzt. Diese Entwicklung trug dazu bei, dass Österreich 1938 relativ wehrlos dem „Anschluss" an das nationalsozialistische Deutschland entgegenstand.

Das Zitat ist ein warnendes Beispiel für den Abbau demokratischer Strukturen und die Gefahren autoritärer Machtübernahme. Es erinnert daran, wie schnell demokratische Prinzipien verloren gehen können, wenn politische Pluralität unterdrückt wird. Dollfuß‘ Politik bleibt eine Mahnung für die Bedeutung von Demokratie und Meinungsfreiheit.

Das Reichstagsgebäude im geteilten Deutschland
Romy Janik 12BG

Am 28.11.2024 besuchten wir, 12BG und 11JA, den Deutschen Dom in Berlin. Bei dieser Besichtigung stieß mir ein Thema sofort ins Auge „Das Reichstagsgebäude im geteilten Deutschland“.

Während der Zeit der Teilung war das Reichstagsgebäude stark beschädigt und wurde nicht mehr als Sitz des Parlaments genutzt. Im Westen wurde es symbolisch als Teil der demokratischen Identität betrachtet, während im Osten das Parlament im Palast der Republik tagte. Erst nach der Wiedervereinigung Deutschlands 1990 wurde das Reichstagsgebäude wieder zum Sitz des Deutschen Bundestags und erlebte eine umfassende Renovierung. Diese wurde 1999 erst abgeschlossen.

Heute ist es nicht nur ein wichtiges politisches Zentrum, sondern auch ein bedeutendes architektonischen Wahrzeichen und ein beliebtes Touristenziel.

Parlamentarismus in der Weimarer Republik – Auflösung der Demokratie
Lana Preuß 12 BG

Im Deutschen Dom gibt es auf der zweiten Etage einen Raum, der sich mit dem Parlamentarismus der Weimar Republik beschäftigt. In diesem Bericht liegt der Fokus auf den Zerfall der Demokratie in dieser Zeit, insbesondere auf den Ereignissen, die zur Auflösung des parlamentarischen Systems führten.

Die Weltwirtschaftskrise war für Deutschland fatal. Die Produktion brach ein, wodurch die Einkommen sanken, während die Arbeitslosigkeit ins Unermessliche stieg. Zudem herrschte ab 1930 eine politische Krise, da es nach dem Bruch der großen Koalition welche fünf Parteien beinhaltete und von der SPD geführt wurde, keine stabile, parlamentarische Mehrheit mehr gab.

Reichspräsident Paul von Hindenburg beauftragte daraufhin Heinrich Brüning eine Regierung zu bilden, obwohl es keine stabile Mehrheit im Reichstag gab. Auch unter seinen Nachfolgern, Franz von Papen und Kurt von Schleicher änderte sich daran nichts. Die Macht ging immer mehr vom Reichstag zum Reichspräsidenten und seinem Berater über. Der Reichstag verlor immer mehr an Einfluss.

Während die Notverordnungen immer mehr wurden und der Reichspräsident dadurch immer mehr Macht erlangte, wurden die politischen Kämpfe auf den Straßen, besonders zwischen den Kommunisten und Nationalsozialisten zunehmend mehr und gewaltsamer. Ab Januar 1933 ernannte Hindenburg Adolf Hitler zum Reichskanzler. Damit endete die Weimarer Republik und der Weg für die nationalsozialistischer Herrschaft war geschaffen.

Die Friedliche Revolution von 1989
Sarah Ziethen 12BG

Bild3Am 28.11.2024 bot uns die Ausstellung im Deutschen Dom unteranderem eine umfassende Darstellung der Ereignisse, die zum Fall der Berliner Mauer und zur Wiedervereinigung Deutschlands führten.

Die friedliche Revolution von 1989 war ein bedeutendes Ereignis in der deutschen Geschichte, dass das Ende der DDR und den Weg zur Wiedervereinigung vorbereitete. Die Protestbewegung begann im Herbst 1989 und erreichte ihren Höhepunkt am 9. November 1989, als die Grenzen zur Bundesrepublik geöffnet wurden.

Die Ursachen für die friedliche Revolution lagen in der wachsenden Unzufriedenheit der Bevölkerung in der DDR. Die politische Unterdrückung durch die sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED), die Überwachung durch die Staatssicherheit sowie die wirtschaftlichen Probleme verschärften die Situation. Diese Wiedervereinigung wird bis heute in Deutschland als Feiertag angesehen.

Politische Umwälzungen
Sonya Nietsch 12BG

Am Donnerstag, den 28.11.2024, gab es die Gelegenheit, den Deutschen Dom in Berlin zu besichtigen. Es ist ein beeindruckendes Bauwerk mit großer historischer Bedeutung. Der Deutsche Dom ist ein Symbol für die deutsche Aufklärung und die Entwicklung der Demokratie in Deutschland.

Während des Besuches konnte man nicht nur die Architektur bewundern, sondern auch viel über die Geschichte lernen. Im Inneren des Doms befindet sich ein Museum mit der Geschichte der deutschen Demokratie.

Besonders interessant war die Ausstellung über die politische Umwälzung in Deutschland nach der Brandstiftung des Reichstagsgebäudes im Jahr 1933. Dies war ein entscheidender Moment für die Weimarer Republik und hatte weitreichende Konsequenzen.

Ein weiterer interessanter Aspekt war die Diskussion über die verschiedenen Theorien zur Brandstiftung. Diese Unsicherheit zeigt, wie wichtig es ist, historische Ereignisse zu hinterfragen und verschiedene Perspektiven zu betrachten.

[1] Deutscher Bundestag: Parlamentshistorische Ausstellung, in: https://www.bundestag.de/deutscherdom, (03.12.24).

Bilder (16): Theresa Drechsler
Bericht: Schüler*innen der 12 BG.

IMG2583-Mittel-2
IMG2630-Mittel-2
IMG2638-Mittel-2
IMG2632-Mittel-2
IMG2641-Mittel-2
IMG2644-2-Mittel-2
IMG2648-Mittel-2
IMG6145
IMG6594
IMG6586
IMG6603

Newsletter

Schulerweiterungsbau

Logo SP2

Schulzeitung

observation